Ökobilanz - Ist ein Elektroauto wirklich besser für die Umwelt?
Elektromotoren sind effizient, leise und lokal abgasfrei, stoßen also im Betrieb selbst keine Treibhausgase oder Luftschadstoffe aus und ermöglichen vergleichsweise lärmarme Mobilität. Im ganzheitlichen Technologievergleich ausschlaggebend sind aber auch jene Emissionen, die vor und nach Betrieb entstehen. Die Lebenszyklusbilanz oder "Ökobilanz" betrachtet den gesamten Weg von der Herstellung, über die Energiebereitstellung bis zu Entsorgung. Hier ergibt sich ein deutlicher "Klimavorteil" für Elektrofahrzeuge. Das gilt insbesondere dann, wenn der Strom für den Fahrbetrieb zu 100% aus erneuerbaren Energiequellen stammt. In diesem Fall verursachen Elektroautos über das gesamte Fahrzeugleben um bis zu - 79% wenifer Treibhausgas-Emissionen as vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennermotor. Gänzlich frei von Treibhausgas-, Luftschadstoff- oder Lärmemissionen sind aber auch Elektroautos nicht und auch der Flächenbedarf ändert sich alleine durch den Technologiewechsel nicht.
Strombedarf - woher soll der zusätzlich benötigte strom für die e-mobilität kommen?
Mit Elektrofahrzeugen können mit dem gleichen Energieeinsatz mehr Kilometer gefahren werden. Durch den höheren Wirkungsgrad sind sie deutlich energieeffizienter als Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Im österreichischen Mobilitätsmasterplan wird von einem Anstieg des Strombedarfs um 6,5% bis 2030 ausgegangen. Der Gesamtenergiebedarf im Verkehrssektor kann bei intensiver Elektrifizierung bis 2040 jedoch um knapp 60% reduziert werden. Voraussetzung für klimaschonende Elektromobilität ist, dass der dafür benötigte Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammt. Das ist ambitioniert aber machbar und hat mit dem Beschluss der Bundesgesetzes über den Ausbau von Energie aus erneuerbaren Quellen bereits begonnen. Verständlicher Weise sind die in Österreich noch vorhandenen Erneuerbaren-Potentiale - und damit auch der mögliche Ausbau bis 2030 und darüber hinaus - begrenzt. Hinzu kommt, dass erneubare Energie auch von anderen Sektoren verstärkt nachgefragt wird. Es sind daher zusätzliche Maßnahmen erforderlich, um den PKW-Verkehr zu verringern un den Anteil des öffentlichen Verkehrs, des Radfahrens und des Zu-Fuß-Gehens zu erhöhen.
reichweite - wie weit kann ich mit einem elektrofahrezeug fahren?
Die durchschnittliche Tageswegelänge in Österreich liegt bei rund 35 km und kann mit jedem heute verfügbaren Elektroauto problemlos mehrmals bewältigt werden. Tatsächlich sind moderne Elektroautos bereits mit Reichweiten von 450 km und mehr verfügbar. Die steigenden Energiedichten und fallenden Batteriepreise führen dazu, dass die erzielbaren Reichweiten weiterhin anteigen. Meist handelt es sich dabei um eine Herstellerangabe an die reale Reichweite kann im Winter um bis zu einem Drittel niedriger ausfallen. Dennoch eignen sich Elektroautos, unter anderem aufgrund der stetig wachsenden Zahl an Schnellladestationen im In- und Ausland, auch schon für die Mittel- und Langstrecke. Parallel wird das (Nacht-)Zugangebot stetig ausgebaut und die Alternative zur Nutzung der PKW laufend verbessert. Und da Elektroautos mit kleineren Batterien nicht nur günstiger, sondern auch umweltfreundlicher sind, heißt die eigentliche Frage nicht mehr "Wie weit komme ich?", sondern "Wie weit muss ich kommen?".
laden - wo kann ich ein elektroauto laden und worauf muss ich dabei achten?
Elektroautos werden zu 80 % bis 90 % zuhause oder am Arbeitsplatz geladen. Um den Einbau von Lademöglichkeiten auch in Mehrparteien-Wohnhausanlagen zu erleichtern wirde das sogenannte Right-to-Plug im Wohnungseigentumsgesetz verankert. Dazu wächst die Zahl der öffentlich zugänglichen Ladestationen beständig - Ende 2021 standen österreichweit bereits mehr als 10.500 Ladepunkte zur Verfügung. Um das Laden zu vereinfachen, ermöglichen einige Ladekarten sogenanntes E-Roaming, also die Möglichkeit, mit einer Ladekarte die Ladestationen mehrerer Ladestellenbereiber zu nutzen. Die Ladedauer eines Elektroautos hängt stark von der maximal möglichen Ladeleistung des Fahrzeugs und des Ladepunktes, ebenso wie von der Batteriegröße bzw. der gewünschten Strommenge ab. Insbesondere an Schnellladestationen kann der Akku schon während der Dauer einer Kaffeepause ausreichend nachgeladen werden. In den meisten Fällen ist Langsamladung über Nacht aber völlig ausreichend.
rohstoffe - woher kommen die rohstoffe für die elektromobilität?
Produktion und Betrieb eines Fahrzeuges erfordern unabhängig von der zugrundeliegenden Technologie immer den Einsatz endlicher Rohstoffe. Beim konventionell angetriebenen Fahrzeug betrifft dies neben den Rohstoffen für die Fahrzeugherstellung vor allem die Förderung und Raffination von Erdöl. Bei der Elektromobilität stehen die metallischen und halbmetallischen Rohstoffe wie Lithiom und Kobalt im Zentrum des gesellschaftlichen Diskurses. Bei den Rohstoffen für die Elektriomobilität können heut aber Maßnahmen gesetzt werden, um die gegenwärtig diskutierten umweltrelevanten und sozialen Auswirkungen des Rohstoffabbaus zu minimieren: Durch die Wahl sowohl eines kleineren Fahrzeuges, als auch einer kleineren Batterie kann die Nachfrage nach den betreffenden Rohstoffen gesenkt werden. Außerdem enthält beispielsweise der Vorschlag für eine EU-Batterieverordnung wichtige Recyclingquoten. Zusätzlich wird durch globale Industrieallianzen zunehmend ein nachhaltiger, umwelt- und sozialvertträglicher Rohstoffabbau forciert.